FNP: Schule glänzt zum Jubiläum
Die Treppen und der Aulaboden im denkmalgeschützten Gebäude werden saniert
Dieser Beitrag ist abgelaufen: 12. Mai 2006 00:00
Von Matthias Bittner
Gallusviertel. Zigtausende Falkschüler sind in der Vergangenheit die Treppen in die Klassenzimmer hinauf- und wieder hinabgestiegen. Und darunter haben die Holzstufen deutlich sichtbar gelitten. Mittlerweile sind sie ausgetreten und stellen aus diesem Grund auch ein Unfallrisiko dar. Deshalb werden sie im April dieses Jahres ausgetauscht. In einem Aufwasch wird zudem der Fußboden in der Aula abgeschliffen und anschließend neu versiegelt. Außerdem erhält die Aula, die gleichzeitig als Musiksaal dient, einen neuen Anstrich. Die Kosten betragen laut Joachim Kullmann, im Stadtschulamt zuständig für das Gebäudemanagement von Schulen im Ortsbezirk 1, rund 31 000 Euro.
Die Schönheitskur kommt der Schulleitung gerade recht, schließlich feiert die Realschule in der Ludwigstraße 34 - 38 im September 2006 ihr 100-jähriges Bestehen. Und die Festgäste sollen bei ihrem Besuch natürlich ein schmuck glänzendes Schulgebäude vorfinden. «Die Arbeiten werden wegen des bevorstehenden Jubiläums frühzeitig in den Osterferien ausgeführt, damit die Schule ihre Feier auch entspannt vorbereiten kann», sagt Kullmann. In einem Punkt wurden die Arbeiten aber nochmals verändert.
Denn als die Planung ins Detail ging, habe sich allerdings herausgestellt, dass der Parkettboden nicht so marode war, wie befürchtet. Ursprünglich sollte er nämlich in den Sommerferien 2006 komplett erneuert werden. Jetzt wird er nur abgeschliffen und neu versiegelt. Der Vorteil für die Stadt, die die Arbeiten bezahlen muss: Die Maßnahme ist viel billiger.
Nicht mehr aufgeschoben werden konnte allerdings der Austausch der Treppenstufen. Und zwar nicht nur, weil sie ausgetreten sind. «Holztreppenhäuser stellen immer eine Brandgefahr dar. Erst recht, wenn sie alt sind», erklärt Kullmann. Deshalb werden Brandschutzexperten in den kommenden Wochen das geeignete Holz für die Treppenstufen auswählen. Denn dass wieder Holzstufen eingebaut werden, steht laut Kullmann bereits fest. Das sei vorgegeben, weil das Schulgebäude unter Denkmalschutz steht. Bis Ostern soll ein geeignetes und feuerfeste Holz gefunden sein.
Die beiden Posten sind aber nicht die einzigen, die der Falkschule noch bevorstehen. Denn auch die Fenster des Schulgebäudes müssen komplett ausgetauscht werden, weil sie nicht mehr richtig schließen und die Rahmen zudem marode sind. Und das wird teuer. Kullmann kalkuliert vorläufig mit Kosten in Höhe von 350 000 Euro. «Die Fenster, entsprechen nicht der üblichen Norm. Sie weichen nämlich in der Größe ab und müssen deshalb extra angefertigt werden.» Und deshalb fielen die Kosten auch deutlich höher aus. Wann die neuen Fenster eingebaut werden, ist allerdings noch unklar, denn der Etat für die Instandhaltung von Schulgebäuden ist begrenzt. Allerdings sei die Maßnahme schon auf der Prioritätenliste des Stadtschulamtes gesetzt worden.
Auf diese Liste hat es der sehnlichste Wunsch der Schulleitung nach einer eigenen Turnhalle noch nicht geschafft. Denn eine Lösung für das unverändert vorhandene Problem sei bislang nicht in Sicht. «Niemand hat eine Idee, wie es gelöst kann», räumt Kullmann ein. Die Turnhalle der Falkschule müsste im Pausenhof gebaut werden. Weil darunter jedoch zahlreiche Kabel des benachbarten Umspannwerkes verlaufen, müssten sie verlegt werden, um Platz für das Fundament der Turnhalle zu schaffen. Doch das sei nicht nur äußerst aufwendig, sondern auch niemand wisse, wie die Kabel anders verlaufen könnten. Und so müssen die Falkschüler wohl oder übel noch länger zum Sportunterricht in die Turnhalle des benachbarten Goethe-Gymnasiums pilgern.