Schöhnheitswahn und Cyberkrieg
Schüler produzieren DVD über Umgang mit Medien
Dieser Beitrag ist abgelaufen: 11. Dezember 2007 00:00
Katharina tritt von einem Bein aufs andere, zieht immer wieder Oberteil zurecht und kichert schrill, wenn ihre Freundinnen ihr hinter vorgehaltener Hand etwas zuflüstern.
Die fünf Schülerinnen der Falk-Realschule sind nervös.
In wenigen Minuten wird ihr Video „Wannabes“ über den Schönheitswahn von Jugendlichen im Gallus-Theater vorgestellt.
In zwei Projektwochen haben eine zehnte Klasse des Goethe-Gymnasiums und eine neunte Klasse der Falk-Realschule Kurzfilme, Fotografien, Lieder und Dokumentationen zum Thema, „Generation Glotze - machen Bildschirme wirklich dick, dumm, krank und traurig?“ produziert.Alle Arbeiten wurden auf einer DVD zusammengestellt.
Die 56 Jugendlichen beschäftigten sich in ihren Projekten mit aktuellen Themen wie gewaltverherrlichenden Computerspielen, Jugendschutz in Chatrooms und verantwortungsloser Berichterstattung in Massenmedien. Das Gallus-Zentrum, das seit mehr als 10 Jahren vorwiegend sozial benachteiligte Jugendliche unterstützt, stellte die Technik bereit. „Es wird immer davon gesprochen, dass die Medienkompetenz bei Jugendlichen gestärkt werden muss, aber in diesen Debatten kommen die jungen Menschen selbst meist nicht zu Wort“, sagt Sabine Hoffmann vom Gallus-Zentrum.
Für das Projekt haben sich die Schüler auch damit auseinandergesetzt, wie sie selbst Handy, Computer oder iPod nutzen.
Katharina und ihre Mitschülerinnen spielen das Laufen auf einem Catwalk nach und stellen Passanten intime Fragen, um die Sequenzen anschließend geschickt zusammenzuschneiden.
„Sind sie mit Ihrem Körper zufrieden?“, fragt Katharina mit dünner Stimme in ein übersteuertes Mikrofon. Vor der Wackelkamera steht eine junge Frau und sieht an sich herunter. Ergebnis der Umfrage: Gerade junge Mädchen lassen sich leicht von Models und Fernsehsendungen wie „Germany´s next Topmodel“ beeindrucken.
Schallender Applaus nach der Vorstellung des Videos, anerkennende Pfiffe von den Jungs.
Katharina und ihre Mitschülerinnen kichern wieder - und sind ein wenig Stolz.